Projektarbeit Teil II von David Altenkamp, EKG Barsbüttel
- Bibelanalyse
- Das Fliegende Spaghettimonster und seine Präsentation in Deutschland
- Feiertage/Passtahfest
- Blaudonnerstag
- Garfreitag
- Ramendan
- Was bedeutet „Ramen“?
- Pastat/Weinachten
- Dokumentation/Fazit-------> Teil I
Bibelanalyse
Das
Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters von Bobby Henderson (auch
bekannt als „die Spaghettibibel“) ist das offizielle Glaubensbuch
der Pastafarianer. Es ist unterteilt in mehrere Abschnitte, wie z.B.
„Evolution – was steckt dahinter?“ oder „Erklärung des
Pastafarianismus: Die Heilige Nudel“.
Der Autor Henderson
veröffentlichte das Buch im Jahr 2006, nachdem er einen Satirebrief
an das Kansas School Board schrieb, in welchem er die Unterrichtung
der Theorie des Fliegenden Spaghettimonsters, kurz FSM, forderte. In
seinem Buch zitiert er den ehemaligen amerikanischen Präsidenten
George W. Bush und weist damit auf seine Grundeinstellung „Du
glaubst an Gott, wir glauben an das Fliegende Spaghettimonster“
hin: „Bildung bedeutet auch, die Menschen mit unterschiedlichen
Lehrmeinungen zu konfrontieren.“ (Das Evangelium des Fliegenden
Spaghettimonsters, Henderson, 2006, S. 13) Er bezeichnet ihn hier
satirisch als „heimlichen Pastafarianer“.
Darauf folgen
Erklärungen Hendersons zu alternativen Theorien. Er zeigt auf, dass
sowohl die Schöpfungstheorie der Kreationisten, als auch die
Evolutionstheorie beide unbewiesen sind und somit auch die gleiche
Wertigkeit verdienen. Er stellt weiterhin Theorien zur Schwerkraft
auf und gibt an, der festen Überzeugung zu sein, das Fliegende
Spaghettimonster drücke einen mit seinen Nudeligen Anhängseln auf
die Erdoberfläche: „Was, wenn Es uns in Wahrheit mit seinen
Nudeligen Anhängseln auf die Erdoberfläche drückt?“ (Das
Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters, Henderson, 2006, S. 16)
Mir fällt auf, dass „Es“ auf Grund des Heiligtums und der
Vergötterung des Fliegenden Spaghettimonsters, das in diesem Fall
gemeint war, großgeschrieben wurde. Das gibt es durchaus auch in
anderen Religionen, wie z.B. in der christlichen Bibel, in welcher es
oft heißt „HERR“, womit in dem Fall der Gott der christlichen
Glaubensrichtung gemeint ist.
Nach einem offenen Brief von Ferris P.
Longshanks, eines Mitglieds im Schulbeirat in Amerika, und einem
kleinen Abschnitt über das Thema SuperScience, folgt: „Evolution –
was steckt dahinter?“ (S. 34-50) Bevor der Autor auf das Thema
„natürliche Auslese“ näher eingeht, schreibt er eine kurze
Einleitung. Diese berichtet von Henderson selbst, der sich mit dem
Thema Evolution auseinandersetzt und dass er zu dem Schluss gekommen
ist, Evolution sei in keinster Weise dazu da, um das Leben
friedvoller und befriedigender zu gestalten. Er drückt sich hier
klar und deutlich aus und man merkt, welch starken Willen er besitzt,
den Menschen auf der Welt seine Gedanken mitzuteilen. Außerdem
schreibt er sehr grob, fast schon aggressiv: „Kann die Evolution
mein Leben in irgendeiner Weise befriedigender gestalten? Stellt mir
die Evolution das Essen auf den Tisch? Kann sie die Welt vor der
globalen Erwärmung retten? Die Antwort ist stets ein entschiedenes
Nein!“ (Das Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters, Henderson,
2006, S. 34)
Auch auf den folgenden Seiten setzt er seine deutlichen
Worte fort und widerlegt die Erklärungen von Wissenschaftlern zur
Entstehung des Schnabeltiers. Er fragt sich zuerst, wie es denn sein
kann, dass das Schnabeltier das einzige Säugetier mit so einem
Schnabel ist und kommt zu dem Schluss, das Schnabeltier wurde vom FSM
erschaffen, weil dieses, im Gegensatz zu Wissenschaftlern, einen
ausgeprägten Sinn für Humor besitzt. Außerdem meint er, die
meisten Wissenschaftler seien Perverse und belegt seine Theorie durch
den Umstand, dass die Bakterienart „Staphylokokken“ im Englischen
in etwa sowas wie „Powerpenis“ bedeutet. In echt leitet sich das
Wort aus dem Altgriechischen ab und bedeutet in etwa sowas wie
„Weintraubenkern“. Ich denke hier liegt eine bewusste
Fehlinterpretation Hendersons des Wortes vor und er bezieht sich auf
das englisch-umgangssprachliche Wort „cock“, was unter anderem so
viel bedeutet wie „Schwanz“.
Es ist zu sagen, dass das Buch bis
zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich auf Widerlegungen Bobby Hendersons
von verschiedenen Theorien ausgelegt ist, bzw. auf das Näherbringen
der Glaubensrichtung des FSM. Ich persönlich finde das Buch bisher
sehr unterhaltsam.
Der nächste Abschnitt, der noch zum Thema
Evolution gehört, handelt vom Menschen und seinen Vorfahren. Und
wieder beginnt die Henderson-typische Widerlegung von Theorien.
Diesmal besagen diese, der Mensch und der Schimpanse hätten vor
mehreren Jahrmillionen einen gemeinsamen Vorfahren gehabt. Er führt
das Argument der Wissenschaftler an, dass diese behaupten, es könne
gar nicht anders sein, da die DNA der Menschen zu 95% mit jener der
Schimpansen übereinstimmt. Dennoch kann diese Argumentation
Henderson scheinbar nicht überzeugen, denn er schreibt: „Dabei
stimmt unsere DNA zu 99,9% mit jener der Piraten überein. Ich frage
Sie: Wer ist als Vorfahre plausibler? Und sind nicht die Piraten das
Auserwählte Volk des FSMs?“ (Das Evangelium des FSM, S. 40) Zu
seinem Text kann man ein Bild sehen, welches einen Piraten und einen
Menschen zeigt. Zwischen ihnen sind Pfeile zu sehen, die in Richtung
des Menschen zeigen. Das Bild soll nicht mehr tun, als die Abstammung
des Menschen vom Piraten noch einmal zu verdeutlichen. Im Folgenden
werden verschiedene menschliche Körperteile beleuchtet und so die
Theorie der Abstammung des Piraten nochmals verstärkt und
veranschaulicht. Hierbei kommt Henderson auf Ideen, dass die
Männliche Brustwarze früher als „tragbare Wetterstation“
genutzt wurden und die Piraten anhand der Härte ihrer „Nippel“
die äußere Kälte bestimmen konnten. Diese Analyse soll als kleiner
Vorgeschmack dienen, aber nicht zu viel vorwegnehmen.
Daher habe ich
beschlossen, mich nun anderen Themen zu widmen und die Bibelanalyse
so stehen zu lassen. Dazu ist zu sagen, dass ich das Buch von Bobby
Henderson sehr empfehlen kann und es seine knapp acht Euro allemal
wert ist.
Das
Fliegende Spaghettimonster und seine Präsentation in Deutschland
Die
Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland hat durch Bobby
Henderson und Rüdiger Weida eine eigene Website bekommen. Ich habe
mich gefragt, wie diese Satirereligion es schafft, anerkannt zu
werden und sich in der Gesellschaft zu etablieren. Ein wichtiger
Punkt ist hier die Präsentation, die man wohl am besten auf
www.pastafari.eu verfolgen
kann:
Auf
der Website entdeckt man zuerst einmal zehn Überschriften (von
„Nudliges“ bis „CD“), die man sich einzeln genauer anschauen
kann. Um kurz auf die Aufmachung einzugehen, diese ist sehr schlicht
gehalten, ein wenig verschnörkelte Schrift, welche aber gut lesbar
bleibt. Darüber findet man ein kleines Bild, das das Fliegende
Spaghettimonster zeigt. Will man sich nun ein wenig genauer
informieren, klickt man auf die einzelnen Punkte: Bei „Nudliges“
findet man das Monsterunser, das auf dem christlichen Vaterunser
aufbaut, das Glaubensbekenntnis und verschiedene Erklärungen zur
Religion des Fliegenden Spaghettimonsters im Allgemeinen. Außerdem
ist ein Abschnitt über die religiöse Kopfbedeckung und obwohl viele
Menschen denken, die religiöse Kopfbedeckung der Pastafarianer sei
ein Nudelsieb, wird hier erklärt, dass dem nicht so ist. Es gab
einmal einen österreichischen Pastafari namens Niko Alm, der sich
auf seinem Führerschein mit einem Nudelsieb als Kopfbedeckung
fotografieren lassen hat. Er gab an, seine Religion schreibe ihm vor,
so eine Kopfbedeckung zu tragen und erreichte, dass die einst in
Brandenburg gegründete Religion viel populärer wurde. Auch auf der
Webseite findet Niko Alm unter genannten Punkten seine Erwähnung.
Die eigentliche Kopfbedeckung der Pastafari ist also kein Nudelsieb,
sondern lediglich ein Piratentuch oder eine Kappe, um sich wie ein
Pirat zu kleiden.
Feiertage/Passtahfest
Sogar
eigene Feiertage hat das Fliegende Spaghettimonster. Eins der
Wichtigsten ist eindeutig das sog. „Passtahfest“. Dieses Fest
wird zur Zeit um Ostern gefeiert und hält mehrere Tage an.
Das
„Passtahfest“ lehnt sich an das jüdische „Passahfest“ an,
das ebenfalls um Ostern herum gefeiert wird.
Blaudonnerstag
Der
erste Tag dieses Fests wird Blaudonnerstag genannt. Hierbei gedenken
die Pastafari den Piraten, die vor langer Zeit im Kampf für das
Pastafaritum auf hoher See ihr Leben lassen mussten. Auf Grund dieser
Umstände gibt es den Brauch, dass an diesem Tag nur Lebensmittel
eingenommen werden, die „ihm das blaue Meer schenkt.“
(http://www.pastafari.eu/index.php?kategorie=12&sub=feiertage)
Hiermit ist hauptsächlich der Verzehr von Fisch gemeint, aber
diejenigen, die keinen Fisch mögen oder essen, dürfen stattdessen
andere blaue Getränke zu sich nehmen. Weitere Bräuche sind: Das
Werfen einer Fischgräte ins Feuer. Dies tat man früher im
Aberglauben, dadurch vor Krankheiten geschützt zu werden. Auch kann
man Gerstensaft trinken, was das Meer durch das Nehmen der
Schaumkronen und somit folgender Beruhigung symbolisch entspannt.
Der
„Blaudonnerstag“ parodiert den „Gründonnerstag“ des
christlichen Glaubens, der dem „Karfreitag“ vorangeht.
Garfreitag
Auf
den Blaudonnerstag des Passtahfests folgt nun der „Garfreitag“.
Diesen feiert man auf Grund der Annahme, dass an diesem Tage erstmals
eine Nudel richtig gegart wurde. Am Abend werden Freunde eingeladen,
man isst gemeinsam und macht Musik, tanzt und feiert. Das Passtahfest
findet dann mit dem „Passtahsonntag“ seinen Abschluss. Hier
wurden früher von den Piraten kleine Schätze versteckt, die von den
Piratenkindern gefunden werden sollten. Der Brauch des christlichen
Osterfests, für die Kinder Süßigkeiten zu verstecken und ihnen zu
erzählen, der Osterhase wäre das gewesen, wird damit erklärt, dass
die Piraten später so verarmt sind, dass sie sich keine Schätze
mehr für die armen Piratenkinder leisten konnten. In ihrer Scham
sollen sie die Osterhasengeschichte erfunden haben.
Der
„Garfreitag“ ist an den christlichen Feiertag „Karfreitag“
angelehnt.
Ramendan
Das
Ramendan-Fest ist eine Anspielung auf das islamische Fest des Fastens
„Ramadan“, doch bei den Pastafarianern wird nicht gefastet,
sondern in Gedenken an die Studiumszeit, bei der oft das nötige
Kleingeld fehlte, um sich versorgen zu können und oft auf
Instant-Nudelprodukte, die gar nicht richtig satt machten,
zurückgegriffen werden musste, werden Instant Nudeln verzehrt. Das
aber nur zwei bis drei Tage im Monat, damit keine gesundheitlichen
Schäden vom Konsumenten davongetragen werden.
Was
bedeutet „Ramen“?
Sowohl
Ramendan, als auch das Glaubensbekenntnis und das Monsterunser der
Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland beinhalten das
Wort „Ramen“. Ramendan ist sogar danach benannt, aber was soll
das eigentlich bedeuten? Hat das überhaupt etwas mit Nudeln zu tun?
Ja, hat es, denn Ramen sind eine eigene Art japanischer Nudeln, die
für die Japaner wohl wie Fastfood für die Amerikaner und Europäer
sind. In Japan gibt es sehr viele Stehimbisse, die sich auf eine
Ramen-Nudelsuppe spezialisiert haben, aber auch normale Restaurants,
die Ramen anbieten. Die Ramen-Nudelsuppe ist in Japan eines der
bekanntesten und beliebtesten Nudelgerichte, sowohl, wenn es mal
schnell gehen soll, als auch bei einem gemütlichen Abend im
Restaurant.
Pastat/Weinachten
Im
Winter waren früher die Piraten gezwungen, Nudeln selbst
herzustellen, um sich versorgen zu können. Es wurde kalt, windig,
oft fiel Schnee. Das führte dazu, dass sich die Piraten nicht mehr
mit Lebensmitteln aus dem Meer (Fischen etc.) versorgen konnten. Und
da es zu der Zeit der Piraten noch keine Supermärkte gab, in welchem
man sich für den Dezember mit Nudelvorräten eindecken konnte,
mussten die Piratenweiber schließlich ihre eigenen Nudeln
herstellen. Der Dezember wird von den Pastafarianern, auf Grund der
fleißigen Nudelproduktion, „Fröhliche Nudelzeit“ genannt.
Nebenbei trifft man während der Fröhlichen Nudelzeit Vorbereitungen
für das Nudlige Lichterfest, wie ganz viele Kekse zu backen, damit
man auch reichlich Gebäck genießen kann. Auch der Adventskranz
findet mit dem bunten Lichterkranz seinen satirischen Vergleich.
Jeder Pastafari zündet jeden Freitag im Dezember eine Kerze von
diesem an, damit er weiß, wann das Nudlige Lichterfest gefeiert
werden kann. Im Christentum wird jeden Sonntag eine Kerze angezündet,
um die Adventstage zu feiern. Doch Weinachten gibt es so im
Pastafaritum zu heutiger Zeit nicht mehr, dieses wird jetzt Nudliges
Lichterfest genannt.
Dokumentation/Fazit
Da
Alma und ich beide nach den Sommerferien neu auf die Schule gekommen
sind, bot es sich an, die Projektarbeit gemeinsam zu erledigen. Herr
Kelting sprach uns diesbezüglich am Anfang des Schuljahres an und
lieferte uns mit der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters direkt
einen Themenverschlag, den wir beide in Ordnung fanden. Ich hatte von
dieser Organisation vorher aber keine große Ahnung, vielleicht hatte
ich von ihr gehört. Während der Ethikwoche ließ uns Herr Kelting
zwei Tage vom Unterricht freistellen, um die Projektarbeit zu
starten. In dieser Zeit fingen Alma und ich an, uns einzulesen und
uns erste Gedanken zu machen. Wir haben uns in der Zeit danach
regelmäßig abgesprochen, um Themen einzuteilen oder zu erfragen,
wie weit der Andere mit seinen Themen ist. Grundsätzlich haben wir
aber zu Hause gearbeitet, jeder einzeln. Außerdem hat mir die
Projektarbeit am Anfang noch Spaß gemacht, aber gegen Ende ist mir
klar geworden, dass ich mehr Struktur und Linearität brauche, als
bei einer solchen Projektarbeit gegeben. So fühlt es sich an, als
käme ein unglaublich großer Berg auf einen zu, den man nicht
abwenden könnte. Wahrscheinlich liegen mir solche Projektarbeiten
generell nicht, auch wenn ich das Thema in manchen Aspekten sehr
ansprechend fand, manche hingegen haben mein Interesse nicht wecken
können, bzw. sie waren anstrengend zu bearbeiten, wie z.B. Teile der
Bibel, weshalb
ich
mich auch dazu entschlossen habe, nicht das ganze Buch zu
analysieren, wobei das mit Sicherheit
schon um die 20 Seiten umfasst hätte.
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