Hans-Ulrich Beeskow war Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung Templin und ist heute noch sachkundiger Bürger in deren Ausschuss für Soziales, Jugend, Bildung und Sport. Außerdem ist er Mitglied der Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Templin (Baptisten).
Wir sind ihm sehr verpflichtet und sagen: Herzlichen Dank, Herr Beeskow.
Unser Verein, die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland e.V., hatte beschlossen, in Templin eine kleine Reihe von Lesungen säkularer Autoren zu starten. Den Anfang machte Dr. Carsten Frerk, der auf der Grundlage seines Violettbuch Kirchenfinanzen erklärte:
Wir zahlen alle - wie sich die Kirchen finanzieren
Auch die Templiner Kirchgemeinden waren eingeladen, die Freikirche ist dieser Einladung mit vier Teilnehmern als einzige gefolgt. Den klaren Daten, wie der Staat und damit auch alle Anders- oder Nichtgläubigen, die beiden Großkirchen finanziert, die Dr. Frerk ausführlich recherchiert hatte, wurden auch von ihnen nicht angezweifelt. Die Baptisten wiesen darauf hin, dass sie keinen solche Förderung genießen und trotzdem hohes ehrenamtliche Engagement, z.B. bei der Hilfe für Suchtkranke, leisten. Man gab aber grundsätzlich zu bedenken, ob diese Zahlungen nicht durchaus gerechtfertigt wären, schließlich wäre doch Deutschland auf den Werten des Christentums aufgebaut und wir hätten ihm somit unsere heutigen Verhältnisse zu verdanken.
Unsere Antwort, Deutschland und sein Grundgesetz wären auf den Werten von Humanismus und Aufklärung aufgebaut, die erst gegen den heftigen Widerstand der Kirchen durchgesetzt werden mussten und von diesen erst, als sie erfolgreich waren, als christliche Werte ausgegeben wurden, führte bereits zu heftigen Protesten. Herr Beskow warf mir vor, die Lesung ausschließlich organisiert zu haben, um unseren Verein bekannter zu machen. Was ein willkommener Nebeneffekt, aber nicht Hauptzweck war und keinesfalls verwerflich ist.
Als dann der unverzichtbare Wert der Bibel als Grundlage gesellschaftlicher Entwicklung behauptet wurde, führte unsere Antwort zur Eskalation. Wir vertraten die Meinung, diese gehöre vielmehr auf Grund der in ihr enthaltenen Aufforderung zu Gräueltaten, wie der Steinigung ungehorsamer Söhne oder vergewaltigter Mädchen bis hin zum Bauchaufschlitzen von Schwangeren, Zerschmettern von Kindern an Felsen, dem Töten von Homosexuellen und Ungläubigen bis hin zum Niedermetzeln ganzer Völker, auf den Index der jugendgefährdenden Schriften. Hier forderte Herr Beeskow die anderen Baptisten auf, den Raum zu verlassen was diese dann auch taten.
Um so dankenswerter ist es, wenn Hans-Ullrich Beeskow nun sogar mitgeholfen hat, unseren Verein auch in Templin bekannter zu machen. Auf der öffentlichen Sitzung eines Ausschusses der Stadt Templin wies er auf eine gefährliche Vereinigung hin. Der Uckermarkkurier, der der Sache nachging, schreibt heute dazu:
Wer hat Angst vorm fliegenden Spaghettimonster?
"Große Bedenken" äußerte Hans-Ulrich Beeskow, sachkundiger Bürger im Templiner Ausschuss für Soziales, Jugend, Bildung und Sport, auf der jüngsten Sitzung seines Ausschusses. Offenbar waren ihm Äußerungen der Vertreter der "Kirche des fliegenden Spaghettimonsters" während einer durchaus ernsten Lesung in Templin von Carsten Frerk zu der Finanzierung von Kirchen durch den Staat sehr nahe gegangen.
Hans-Ulrich Beeskow sah die Äußerungen gegen die christlichen Glaubensgrundsätze, auf denen letztlich auch das Grundgesetz basiere, sowie gegen die Bibel gerichtet und vermisste gebührende Toleranz gegenüber der christlichen Religion. Hans-Ulrich Beeskow zeigte sich verwundert, dass ein solcher Verein gemeinnützig anerkannt worden sei. Den Namen des Vertreters dieser Kirche wollte Beeskow auf dem Ausschuss in öffentlicher Sitzung nicht nennen."
Den zu finden war für die pfiffige Reporterin nicht schwer. Sie suchte das Gespräch mit mir und gibt weiter richtig wieder:
"Dabei machen wir unsere Kritik am Glauben fest und nicht an den Gläubigen", so Rüdiger Weida. Der Verein bewege sich selbstverständlich auf dem Boden des Grundgesetzes und gestehe jedem das Recht zu, gläubig zu sein. Pastafari, wie die "Gläubigen" dieser "Religion" sich nennen, die ihren Ursprung in den USA hat, wenden sich in Deutschland gegen jede Art dogmatischen Glaubens, der nach ihrer Meinung gesellschaftliche Entwicklungen hemme."
Ohne Hans-Ullrich Beeskows Einsatz wäre es nie zu dem Artikel gekommen. Dafür, nochmals, herzlichen Dank.
PS. Da die Artikel in unserem Lokalblatt jeweils nur am Erscheinungstag abrufbar sind, verzichte ich auf Verlinkung. Dafür hänge ich noch ein Bild der Aufstellung der Beträge,mit denen die Kirchen vom Staat finanziert werden, so an, wie es Dr. Carsten Frerk am Ende seiner Lesungen zur Verfügung stellt.
Auch in Deutschland ist nun passiert, was schon lange überfällig war. Im Jahre 2008 war ein erster Versuch eines Pastafari gescheitert, mit unserer religiösen Kopfbedeckung auf den Ausweis zu kommen. Selbst nachdem Nico Alm bereits nachgewiesen hatte, dass einem solchen Verlangen nachzugeben ist, wurde unserer Schwester Linguine sogar die Abnahme des Antrags verweigert. Ein klarer Verstoß gegen geltendes Recht.
Anders in der Uckermark. Hier wurde mein Antrag nicht nur entgegen genommen, hier wurde nach Vorlage der Bestätigung, dass es sich bei der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland e.V. um eine gemeinnützige Körperschaft handelt, und nach einer Kopie der selbigen, völlig unkompliziert der normale Ablauf in Gang gesetzt und nach nicht einmal 4 Wochen war der Führerschein fertig.
Deutsche Behörden können also durchaus nicht nur freundlich und zuvorkommend, sondern auch auf der Höhe der Zeit sein.
Heute möchte ich aus dem Evangelium zitieren, um euer Wissen zu erweitern oder aufzufrischen.
Piraten und der Glaube
Alexis Drummond
Pastafarianer in der ganzen Welt betrauern, dass die Piraterie im Niedergang begriffen ist. Das missfällt unserem Nudeligen Weltenlenker, dem Fliegenden Spaghettimonster, und Es zeigt Seine Unzufriedenheit, indem Es immer mehr Naturkatastrophen auf uns herniederregnen lässt. Allein das letzte Jahr hat gezeigt, wie sehr wir seinen Zorn auf uns gezogen haben – mit Tsunamis und Wirbelstürmen und Erdbeben, ganz zu schweigen vom anhaltenden Problem der globalen Erwärmung. Jenen jedoch, die mit dem FSMismus nicht so vertraut sind, muss es rätselhaft erscheinen, dass unser gnadenreicher Nudliger Herr und Meister ausgerechnet Piraten als seine Hirten erwählt hat.
Um dieses Rätsel lösen zu können, müssen wir einen Blick auf jene Zeit werfen, in der die noblen Haudegen die Musketiere noch unsicher machten. Piraten waren eine abergläubische Bande, und wahre Märchen kursierten über die Kreaturen, denen sie begegnet waren. Ein berühmtes Beispiel ist der Mythos, dass Piraten Seekühe fälschlicherweise für Meerjungfrauen hielten. In Wahrheit finden sich in unseren heiligen Texten Beweise dafür, dass es Meerjungfrauen tatsächlich gibt, dass das Fliegende Spaghettimonster diese jedoch in Seiner unendlichen, Nudeligen Weisheit vor uns verbirgt, um Seinen wachsenden Zorn zu zeigen. Doch ich schweife ab.
Bedeutsamer ist ein Mythos, der besonders durch „20.000 Meilen unter dem Meer“ bekannt wurde: der Kampf mit einem Riesenkalmar. Nichts ist einfacher, als die Existenz dieses Wesens für bare Münze zu nehmen, doch sieht man näher hin, wirkt einiges suspekt. Beispielsweise konnte die Wissenschaft jahrzehntelang als Beweis nur tote Exemplare vorweisen. Wie kommt es, dass nach so langer Suche urplötzlich ein lebendes Tier „entdeckt“ wurde? Und was ist ein Tintenfisch anderes als eine Kreatur mit Tentakeln und Glubschaugen?
Wir Pastafarianer wissen, dass der Mythos von einem Riesentintenfisch durch das Fliegende Spaghettimonster höchstpersönlich in die Welt gesetzt wurde, als Es sich Seinem erwählten Volk zeigte. Sie glaubten fest an Seine Macht und seine Nudelige Kraft, und so gewährte Es ihnen die seltene, beängstigende Gelegenheit zu einer Audienz. Es gibt auch Spekulationen, wonach bereits der erste Tintenfisch, der ein Schiff angriff, in Wahrheit das Fliegende Spaghettimonster war, welches die Piraten aus reiner Zuneigung umarmen wollte.
Was die Beweise angeht, die Wissenschaftler für die Existenz des Riesenkalmar gefunden haben wollen, so glauben wir: Das Fliegende Spaghettimonster hat dieses einzige Exemplar eines lebenden Riesentintenfisches als Prüfung erschaffen, um zu sehen, wer festen Glaubens war. Für jene, die es nicht waren, bestätigte der Tintenfisch die Mythen. Die aber, die an das Fliegende Spaghettimonster glaubten, wussten, dass das gefangene Objekt nur ein heuchlerischer Messias sein konnte, der nichts als leere Versprechungen und einen aparten Körpergeruch zu bieten hatte.
Nachdem uns die Bedeutung der Piraten nun bewusst ist, müssen wir uns dem Dilemma ihrer weltweit abnehmenden Zahl zuwenden. Fraglos gibt es zahllose Internetpiraten, die Raubkopien von Musik und Filmen vertreiben, doch die überwältigende Mehrheit schmückt sich nicht mit den Insignien, die für das Führen dieses edlen Titels nötig sind. Das FSM kann illegale Aktivitäten seitens dieser Individuen daher auch nicht gutheißen. Und so möchten wir diese Gelegenheit nutzen und jeden, der an diesen Handlungen teilnimmt, auffordern, sich eine angemessene Kluft für seine Profession zu suchen.
Abschließend sei gesagt, dass Piraten nicht nur ein essentieller Teil unseres Glaubens sind, sondern dass sie Einfluss auf das Wohlergehen unseres gesamten Planeten nehmen. Jeder fromme Pastafarianer sollte an religiösen Feiertagen seine Piratenkluft anlegen und jenen das Gute Wort predigen, welche der rettenden Gnade des Fliegenden Spaghettimonsters noch nicht teilhaftig wurden. Wer sich die erdrückenden Beweise ansieht und von Seinem Nudligen Anhängsel berührt wurde, der kann nur sagen: „Ich will leben wie ein Pirat!“
Gleichzeitig wollte ich noch einmal die kleidsame Piratenkluft ins Blickfeld rücken, da ja am Sonnabend übermorgen, am 27. August 2011, eine öffentliche Nudelmessein der Z-Bar in Berlin Mittte, Bergstr. 2 stattfindet. Einlass ab 20:00 Uhr, Beginn 20:30 Uhr. Würde mich freuen, wenn dort viele Piraten auftauchen und die gern mit unseren legendären Fleischbällchen bewirten.
Außerdem löscht es hoffentlich das derzeit zu oft gezeigte Bild von alten Männern in Nachthemden aus, die sich wohl auf die Nachtruhe vorbereiten. Das, jedenfalls, vermute ich, da immer mehr Stimmen lauft werden die fordern, dass die Nachthemdenträger endlich ihr Irrlicht ausmachen sollen.
unser Aufruf, Mitglied zu werden, hat gewirkt. Nachdem die Welle der Neugier, die Nicos Nudelsiebaktion entfacht und unserem Blog drei Tage lang über 1000 Klicks pro Tag gebracht hatte, schon wieder verebbt war, brachte der noch mal einen kleinen Schub.
Wir haben über 500 Freunde, Sympathisanten, Mitglieder in unserer Facebookgruppe!
(siehe unten rechts)
Das ging so schnell, ich habe es erst gemerkt, als die Rekordzahl schon deutlich überschritten war. Ganz besonders verblüfft mich aber, wie weit, also bis in welche Kreise, unsere Religion schon vorgedrungen ist.
Sogar die Vereinigten Arabischen Emirate wurden von SEINEN nudligen Anhängseln erfasst.
Man merkt zwar, die Regeln sind dort den neuen Novizinnen noch nicht so recht vertraut, aber der Eifer, mit dem sie ihren Übertritt zum Pastafaritum vorbereiten, ist beispielhaft.
Es war, meine lieben Kampfgefährten an Board, in letzter Zeit immer öfter nötig die Logleine auszuwerfen und zu sehen, wohin die Fahrt geht. Nicht jedes Schiff ist geeignet, auch kleine Untiefen ohne Schaden zu passieren, nicht jeder Captain kennt die Strömungen und Riffe so gut, um nicht gleich auf einer Sandbank aufzusitzen. Diese Kapitäne und ihren Schiffe auch in tubulenten Winden zu befähigen, sicher zu Biervulkan und Stripperfabrik zu finden, ist eine der hohen Aufgaben dieses Logbuchs, dass für alle Piraten offen liegt.
Schon mit der Muttermilch saugt jeder von uns ein, das Wichtigste auf Kaperfahrt ist der Schutz von ganz oben. Wie aber können wir den erreichen, wie unser Monster, das nun leider mal nicht immer den vollen Überblick hat, auf unsere Probleme und Wünsche aufmerksam zu machen?
Ich habt Recht, das Monsterunser vor jedem Mahl bringt schon viel. Aber auch das nützt nichts, wenn nicht wirklich tiefer Glauben und das uneingeschränkte Bekenntnis zu diesem vorausgegangen ist. Das scheint einst auch Bruder Sappo erkannt zu haben. Wohl in seiner Not, nicht die rechten Worte zu kennen, hat er selbst ein kleines, aber feines Glaubensbekenntnis abgelegt. Das wird ihm schon auf seinen Wegen geholfen haben.
Völlig sicher kann man sich des Beistandes von ganz oben aber sein, wenn man die Worte so benutzt, wie es unter Piraten seit altersher Brauch ist. Worte, in denen sie sich zu ihrem Glauben bekennen und dabei gleichzeitig unser göttliches Monster als auch Bobby, seinen Propheten, preisen. Damit ihr alle diesen großen, vollen Schutzbrief, incl. Unterversicherungsschutz, erlangen könnt, hier die Worte, die ihr dafür sprechen müsst:
Ich glaube an das Fliegende Spaghettimonster, die Mutter, der niemals die Energie ausgeht, die Gebärende des sphärenklingenden Himmels und der evolutionsfreien Erde.
Ich glaube an Bobby Henderson, SEINEN Propheten, empfangen durch das World Wide Web, geboren von seiner lieben Mama, gelitten unter Kreationisten, genervt, gelangweilt und veralbert, hinabgestiegen in das Reich des Fundamentalismus, am dritten Tage aufgestanden zwischen Deppen, seine Website angegangen; sitzend vor seinem Laptop, dem allezeit flatline; von dort wird er kommen, zu parodieren die Dummen und Drögen.
Ich glaube an das World Wide Web mit dem heiligen Pastafaritum, Gemeinschaft der Pastafari und ihres Monsters, Vergebung der Torheit, an den Bier-Vulkan und an die Stripper-Fabrik.
Pastafaritum ist Satire, Satire darf alles. Dieser Rückgriff auf Tucholsky reicht als Antwort. Eine Gemeinschaft, die sich gefunden hat um Dogmen zu bekämpfen, die es sich selbst zur Pflicht gemacht hat, keine zu dulden, würde geradezu scheitern, wenn sie sich Grenzen auferlegt. Damit wäre die Frage von Arik Platzek auf wissenrockt.de schon beantwortet.
Doch hinter den dort aufgeworfenen Fragen versteckt sich mehr. Wie können wir unsere Ziele am besten erreichen? Organisieren wir uns und wenn ja, welche Form wählen wir?
Fragen, die sich die deutschsprachige FSM-Gemeinde seit Seiner Offenbarung stellt.
Seither ist viel passiert. Im Wesentlichen lassen sich folgende Richtungen ausmachen:
Die freie Gemeinschaft der Pastafari
Die autoritäre Kirche mit einem allein entscheidendem Papst an der Spitze (EvKdFSMiD)
Die aktionsorientierte offene Gemeinschaft (Nudelsiebaktion)
Die organisierte Gemeinschaft (KdFSM Deutschland)
Die freie Gemeinschaft der Pastafari ist mit Sicherheit die größte. Ihre hohe Zeit hatte sie 2005/2006. Im Forum der EvKdFSMiD, das schnell einige hundert Mitglieder hatte wurde heiß diskutiert. Da wurden nicht nur Texte aus dem englischen Evangelium übersetzt, das deutsche gab es noch nicht, da wurden nicht nur neue Theorien ausgearbeitet und hochwissenschaftliche Forschung betrieben da wurde bereits 2005 diskutiert, welche Rechtsform angestrebt werden soll. Das Thema im Forum, das die wenigsten Beiträge hat und schon damals erkennen ließ, sich zu organisieren ist nicht so das große Ding unter Piraten. Trotzdem gab es schon damals erst Bemühungen, das zu tun. Mit Hilfe aus der Uckermark wurde die Gründung einesVereins betrieben und in Frankfurt/Main auch vollzogen. Dort gab es damals die meisten Mitglieder. Es kam unter Leitung von Smutje Nils zur erfolgreichen Gründungsversammlung, durch dessen Erkrankung jedoch nie zur Eintragung. Der Frankfurter Blog verweiste und von der Gemeinde ward nichts mehr gehört. Auch im Venganzaforum wurde es nach und nach stiller. Das FSM erschien nicht mehr in den Nachrichten, neue Jünger wurden seltener und alte inaktiv. Neue Gemeinden wurden kaum noch gegründet. Es zog relative Ruhe ein.
Außer in Berlin-Brandenburg. Hier wurde mit den Erfahrungen aus dem ersten Versuch einer Gründung eines FSM-Vereins ein zweiter unternommen. Die Gemeinden Barnim, Berlin und Uckermark schlossen sich zusammen und gründeten am 16.09.2006 in Templin die Kirche des Fliegenden Spaghetti Monsters Berlin – Brandenburg. Später kam noch die Gemeinde Potsdam hinzu. Auch die Eintragung klappte und seither führen wir regelmäßig Nudelmessen durch, sind bei Demos dabei und organisieren selbst welche. Nur die Gemeinnützigkeit, die auch angestrebt wurde, sah das Finanzamt Angermünde damals nicht gegeben. Als unser Widerspruch nichts brachte, wurde eine Klage beim Finanzgericht Cottbus eingereicht. im Oktober 2010 gab es die Verhandlung. Die endete,nachdem der Vertreter des Finanzamtes einen Vergleich abgelehnt hatte, mit einem klaren Sieg für uns. Allerdings nur wegen eines formellen Fehlers, in der Sache wurde nicht entscheiden. Die Worte, die der Richter uns und dem Finanzamt mit auf den Wege gab machten jedoch klar, unsere Chancen stehen außerordentlich gut. Deshalb hatten wir eine gute Verhandlungsposition und wurden schnell mit dem Finanzamt einig. Das gab an, von der Aufstellung unserer Aktionen (hier im download ) beeindruckt gewesen zu sein und deshalb seine Meinung geändert zu haben. Seit April 2011 sind wir nun offiziell als gemeinnützige Körperschaft (nicht zu verwechseln mit einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, wie es die Großkirchen sind) anerkannt.
Langsam gelang es uns, das FSM wieder bekannter zu machen.
Kein Vergleich aber mit der Aktion von Niko Alm, der mit einem Nudelsieb als Kopfbedeckung auf seinem Führerschein alles topte, und den Pastafari in Österreich ein Symbol bescherte, das bisher völlig unbekannt war.
Überall war das FSM wieder in aller Munde, viele bisher ungläubige Menschen entdeckten den Glauben für sich und wurden Pastafari. Wahrscheinlich um den Schwung auszunutzen, als Medienprofi war Niko wohl klar, dieser Hype hält nicht ewig, folgte Aktion auf Aktion. Da gab es einen Flashmob von Nudelsiebträgern, da gab es eine Aktion um neue religiöseKopfbedeckungen, da gibt es die Aktion, 300 Unterschriften zusammen zu bekommen, um den ersten Schritt zur Anerkennung als Religionsgemeinschaft zu schaffen. Auch das zähle ich als Aktion, obwohl angekündigt wurde, alle Privilegien, die den Kirchen zustehen, auch in Anspruch nehmen zu wollen.
Ein Weg, der ganz sicher zum Biervulkan führt.
Wir von der KdFSM Deutschland haben uns für einen anderen Weg entschieden. Von Anfang an wollten wir nicht in erster Linie gegen, sondern für etwas sein, nicht nur etwas ablehnen, sondern auch etwas anbieten. "Förderung wissenschaftlicher Weltanschauungen mit sachlichen und satirischen Mitteln" war das Ziel unserer ersten Satzung. Nachdem der Verein Mitglied im Förderkreis der Giordano Bruno Stiftung geworden war, erhielten die Weltanschauungen den Zusatz „unter besonderer Berücksichtigung des evolutionären Humanismus“. Vor allem aber war für uns eins klar, wir wollen nicht an den Kirchenprivilegien teilhaben, sondern helfen, die vollständig abzuschaffen.
Stimmt gar nicht?
Wer das denkt, hat recht aufmerksam registriert, die KdFSM D ist auch wegen Förderung kirchlicher Zwecke als gemeinnützig anerkannt. Eine Leistung, auf die wir besonders stolz sind. In unserer aktuellen Satzung steht:
„Zweck des Vereins ist die Förderung von religiösen Zwecken in ihrer Gleichbehandlung mit wissenschaftlich orientierten Weltanschauungen und bei einem besonderem Schwerpunkt auf dem evolutionären Humanismus der Giordano Bruno Stiftung.
In diesem Sinn verstehen wir uns als Weltanschauungsgemeinschaft.“
Wir haben zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Unsere Anerkennung als Weltanschauungsgemeinschaft erreicht und gleichzeitig die völlige Gleichsetzung von Weltanschauungsgemeinschaften mit Kirchen. Jedenfalls im Vereinsrecht. Das reicht uns auch. Wie schon gesagt, wollen wir nicht den Sonderstatus der Kirchen als Körperschaft des öffentlichen Rechts, sondern viel mehr, dass die ebenfalls dem Vereinsrecht unterstellt werden. Ein fast utopisches Ziel, aber, im Gegensatz zu den Jenseitsversprechungen der Kirchen, doch schon real.
Völlig klar, dieser Weg gefällt mir am besten. Ob es auch der ist, der sich als der erfolgreichste herausstellt, bleibt abzuwarten. Die EvKdFSMiD tritt außer dem Betrieb der Seite nicht mehr in Erscheinung. Die freie Pastafarigemeinde hat schon lange nicht mehr zu Aktionen zusammengefunden. Wohl unter dem Einfluss der gegenwärtigen Hochstimmung gab es in diesem Jahr aber immerhin auf Wacken eine kleine Lounge für Pastafari.
Wie es ein Österreich weiter geht ist ebenfalls offen. Auch dort scheint das Interesse schon nachzulassen, jedenfalls geht das Sammeln der 300 Stimmen wesentlich langsamer voran, als es nach der Hochstimmung dort zu erwarten war. Pastafari, so mein Eindruck nach vielen Jahren, sind halt Organisationsmuffel oder wollen einfach keine Vereinsmeier sein.
Das sind auch wir nicht, der Verein bietet uns lediglich zwei riesengroße Vorteile: Wir können in seinem Namen Verträge abschließen und das Risiko vom Einzelnen auf den Verein legen.
Deshalb lade ich euch nochmals ein, werdet Mitglied unserer Gemeinschaft wenn ihr aus Deutschland kommt und erklärt euch amtlich als Pastafari, wenn ihr Österreicher seid. Auch in der Schweiz gilt es, sich zusammen zu schließen.
Wem das alles nichts ist, gründet eine eigene Gemeinschaft. Gemeinschaft macht nicht nur stark, sondern auch Spaß. Aber letztlich gilt immer:
Wie könnte man die Essenz unseres Daseins als Pastafari besser erfassen als mit diesen Worten?
Wie könnte man Glaube und Religion besser verbinden, als es Schwester Conchigliette getan hat? Sie und Pastafari-Jockel haben die FSM-Gemeinde Schaumburg gegründet und gleich einen fulminanten Start hingelegt.
Wir werden uns sicher noch auf weitere, tief durchdachte Beträge von den Schaumburgern freuen können. :)
Heute, liebe Schwestern und Brüder, möchte ich eine Frage, die wohl vielen auf der Pasta liegt, so beantworten, dass sie leicht und locker wie Eierschaum wird. Eine Frage, die viele beschäftigt. Vor allem jene, die fürchten, dereinst die Chance auf Biervulkan und Stripperfabrik zu verspielen, kurz, eine der ganz wenigen, wirklich existentiellen Fragen:
Wie kann ich Mitglied werden?
Meist frage ich dann erst mal zurück: Mitglied wovon? Ihr staunt? Nein, so wirklich klar ist das tatsächlich nicht immer.
Wer "nur" Mitglied der weltumspannenden Gemeinschaft der Pastafari werden möchte, wer auch von sich sagen möchte, ich bin Pastafari, hat es am einfachsten. Er spricht das MonsterUnser, isst eine Portion Pasta, es muss also nicht mal Spaghetti sein, und legt das Glaubensbekenntnis ab. Dann wählt er noch einen Pastafarinamen aus der Piraten oder Pastaabteilung und schon kann es auf Große Fahrt gehen.
Wer nicht nur allein auf Kaperfahrt gehen will, sich für die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland interessiert, noch nicht sicher ist, ob er wirklich anheuern will, aber doch gern mal bei der einen oder anderen Aktion mitmachen oder einfach seine Sympathie bekunden möchte, kann das, egal ob er Pastafari ist oder nicht, ganz einfach. Er klickt einfach auf unserer Facebookseite auf "Gefällt mir" und wird so immer über uns informiert. Wer nicht auf Facebook ist kann sich auch in unserem Forum anmelden. Dort gibt es für alle angemeldeten in lockeren Abständen immer mal eine Rundmail. Wer auch das nicht möchte hat noch die Chance, einfach auf einer unserer Aktionen oder Nudelmessen aufzutauchen und mitzumachen und mitzufeiern. Dann sollte aber Piratenhut oder Piratentuch nicht fehlen. Je piratiger, je besser.
Wer das Wahre und Echte will, wer Mitglied der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters , der einzigen Pastafarivereinigung im deutschsprachigen Raum die eine eigene Rechtsperson und gemeinnützige Körperschaft ist, werden möchte, hat es etwas schwerer. Vor dem größten Glück hat Es halt oft die größte Mühe gelegt. Aber Piraten sind stark und nicht so leicht umzuhauen. Damit uns aber keine Weicheier an Bord kommen, haben wir noch eine Hürde aufgebaut. Sogar eine fünffache: Vorstellung des Vereins, besondere Aktionen, Satzung, Beitragsordnung und Aufnahmeantrag. Jedes als pdf, gepackt als zip-Datei und abgelegt auf rapidshare.
Wer sich das downloadet, wem die Vorstellung und die Aktionen zusagen und wer mit der Satzung (hier ist besonders der Satzungszweck interessant) und der Beitragsordnung (max. 20,- Euro jährlich) einverstanden ist, braucht nur noch den Antrag ausdrucken, ausfüllen und unterschrieben an uns zurück senden.
Na, was habe ich gesagt? Das ist doch zu schaffen meint Euer
Nachtrag
Natürlich macht eine Mitgliedschaft den meisten Sinn und vor allem den meisten Spaß, wenn man sich aktiv beteiligen kann. Nun finden die meisten unserer Aktionen schon im Raum Berlin - Brandenburg statt. Das dürft nicht für jeden leicht erreichbar sein. Aber auch Pastafari, die nicht teilnehmen können, sind uns als Vereinsmitglied herzlich willkommen. Wir helfen ihnen beim Aufbau eigener Gemeinden und gehen, zumindest zu deren Einweihung mit einem geweihten Nudelholz als Gastgeschenk auch schon mal auf Reisen. Vor allem aber versprechen wir, den Beitrag, ohne den vieles nicht möglich wäre, auch wirklich sinnvoll einzusetzen. ;)
Das "Violettbuch Kirchenfinanzen" hat bei seinem Erscheinen vielfältige Diskussionen ausgelöst. Sein Autor, Dr. Carsten Frerk, anerkannter "Chefexperte" für Kirchenfinanzen in Deutschland, hat damit so manchen nicht oder unvollständig Informierten aufgeschreckt.
Wie sich die Kirchen finanzieren und warum wir alle mitzahlen, hat er seitdem in vielen, trotz des "trockenen" Themas immer sehr lockeren und ansprechenden Vorträgen ins Volk getragen.
Wir sind stolz, dass wir Dr. Carsten Frerk nun auch für eine Lesung in Templin gewinnen konnten. Diese, für unser beschauliches Städtchen erste säkulare Veranstaltung, findet unter dem Titel:
Wir zahlen alle. Wie sich die Kirchen finanzieren.
am Di 23. Aug 2011, 18:00 Uhr
im Altstadtcafé
Am Markt 11
17268 Templin
statt.
Hier noch ein paar Infos:
Obwohl die beiden großen christlichen Kirchen heute weniger als zwei Drittel der Bevölkerung organisieren, werden viele ihrer Belange durch die öffentliche Hand finanziert. Das betrifft nicht nur Krankenhäuser oder Sozialstationen, die von der Allgemeinheit in Anspruch genommen werden. Ob Bischofsgehälter, die Ausbildung kirchlichen Personals oder Missionswerke: Die Konfessionslosen und andersgläubigen Bürgerinnen und Bürger zahlen alle kräftig mit.
Dr. Carsten Frerk gibt auf der Grundlage seines kürzlich erschienen "Violettbuch Kirchenfinanzen. Wie der Staat die Kirchen finanziert" einen systematischen Überblick, zu welchen Gelegenheiten der Staat von den Kirchen zur Kasse gebeten wird. Er deckt versteckte Begünstigungen der christlichen Großkirchen auf, erläutert die rechtliche und historische Fragwürdigkeit dieser ''Staatsleistungen'' und stellt die Frage, warum die Allgemeinheit soziale Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft bezuschusst, obwohl dort die Arbeitnehmerrechte weitgehend außer Kraft gesetzt sind.Dr. Carsten Frerk, Sozialwissenschaftler, Autor und Publizist, veröffentlichte 2002 sein inzwischen als Standardwerk geltendes Sachbuch »Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland«. Er gilt als außerkirchlicher Fachmann für Kirchenfinanzen. Carsten Frerk ist u.a. Leiter der ''Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (www.fowid.de)'' und verantwortlicher Redakteur des ''Humanistischen Pressedienstes (www.hpd.de)''.